Fokus auf den fünf Säulen der KPE

Das 5. Interdisziplinäre Lymphsymposium von Ofa brachte Teilnehmende aus ganz Deutschland nach Bad Schandau, dem diesjährigen Tagungsort für die zweitägige Veranstaltung. Vor allem die Unterstützung des Selbstmanagements machte einen Großteil der Tagung aus.

Die Location

Um den Teilnehmenden ein exklusives Ambiente zu bieten, fand das 5. Interdisziplinäre Lymphsymposium rund 300 Kilometer vom Hauptsitz entfernt in Bad Schandau statt. erneut wurde das Symposium digital übertragen, sodass auch Interessenten aus ganz Deutschland an den Fachvorträgen teilnehmen konnten. Durch die Veranstaltung führte Michaela Lundius, Leiterin Akademie bei Ofa, die das Interdisziplinäre Lymphsymposium
seit der ersten Sekunde an betreut.

Beginn des ersten Tages – Dr. Ulrich Ruppe

Dr. Ulrich Ruppe eröffnete den ersten Tag mit seinem Vortrag zum Thema „Differenzialdiagnostik des Lymphödems zur venösen Insuffizienz“. Der Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie am MVZ Helle Mitte in Berlin nutzte die Bühne, um aus seinem OP-Alltag zu berichten. Seine interessanten Fallbeispiele zeigten – gerade auch für Nicht-Medizinier – den Unterschied zwischen Venen- und Lympherkrankungen eindrücklich auf.

Beate Wensel-Leisgang – FTM Medizintechnik

Anschließend stellte Beate Wensel-Leisgang, Geschäftsleiterin bei FMT Medizintechnik, die Heimtherapie mittels der intermittierenden Kompression vor. „Mit dem Gerät entsteht ein Wechseldruck von bis zu 80 mmHG. So wird die Gewebeflüssigkeit in proximaler Richtung abtransportiert und das Ödem reduziert.“ Optimal für Patienten, um ihre Therapie von zuhause aus zu unterstützen.

Claudia Horrer – Leitung Akademie von Amoena

Danach zeigte Claudia Horrer, Leitung Akademie von Amoena, wie wichtig eine konsequente Therapie von Brustkrebs-Operationen ist und welche Versorgungsmöglichkeiten Amoena für brustkrebserkrankte Frauen von der Diagnose bis zur Genesung und darüber hinaus bietet.

Dr. Gerrit Freund – Assistenzarzt Aachen

Dr. Gerrit Freund, Assistenzarzt der Klinik für Plastische Chirurgie, Hand- und Verbrennungschirurgie in Aachen, nahm die Teilnehmenden in seinem Vortrag mit in eine virtuelle Operation. Anhand von Bildern aus dem OP-Saal verdeutlichte er die Vielzahl an unterschiedlichen Möglichkeiten operativer Verfahren in der Lymphologie auf beeindruckende Weise.

Dr. Ulrich Quellmalz – Facharzt

„Von der chronischen Wunde zum sekundären Lymphödem“ hieß der Vortrag von Dr. Ulrich Quellmalz, Facharzt für Allgemein- und Gefäßchirurgie aus Herford. Während seiner beruflichen Laufbahn stellte er eine Abhängigkeit zwischen der Wundheilung und der Entstehung eines sekundären Lymphödems fest. Deshalb sei es umso wichtiger, die Wundheilung intensiv zu betreiben, ehe mit der Ödemtherapie und der Mobilität begonnen werden könne.

Mellani Heidekrüger – Lipödembetroffene und Coach

Mellani Heidekrüger, Lipödembetroffene und Coach, referierte über ihre Erfahrungen mit intuitiver Ernährung. Aus der Sicht einer Patientin konnte sie so neue Blickwinkel auf das Selbstmanagement werfen. Vor allem das Essen ohne Zwänge habe ihr geholfen, sich zu akzeptieren und im eigenen Körper wohlzufühlen sowie durch Bewegung und konsequentes Tragen der Kompression ihr Ödem in Schach zu halten.

Henry A. Schulze – Physiotherapeut und Fachlehrer

Zum Abschluss des intensiven Vortragstags sprach der Physiotherapeut und Fachlehrer für MLD und KPE Henry A. Schulze. Als Therapeut, Lehrer und Autor versteht er es, viele praktische Tipps zu vermitteln. Dennoch ist er der Meinung: „Jeder und jede Therapierende sollte einen gewissen Anteil seines/ihres lymphologischen Wissens an die Betroffenen weitergeben.“

Sportlich durch den zweiten Tag – Katja Wagner und Jonas Beuke

Katja Wagner, Lipödembetroffene und Gründerin der Selbsthilfegruppe LiLy Turtles, startete mit einer kleinen Gruppe an Teilnehmenden aktiv in den zweiten Veranstaltungstag. Mit ihrer Entstauungsgymnastik im Wasser zeigte sie den Interessenten, wie man den Lymphfluss anregen und dabei noch Kalorien verbrennen kann. Parallel dazu fand eine Schnupperstunde mit Jonas Beuke, Physiotherapeut und Gesundheitsmanager bei Bellicon, auf dem Trampolin statt. Beide Aktivitäten wurden von den Teilnehmenden rege genutzt.

Susanne Schöpper – Lymphexpertin

Nach dem Frühstück begann dann der zweite Vortragstag: Den Start machte Susanne Schöpper, Lymphexpertin im Sanitätshaus Heiden & Dörner. Sie berichtete aus dem Alltag und von ihren persönlichen Erfahrungen, die sie seit mehr als 20 Jahren in der Lymphologie gesammelt hat. Ihre „Tipps für herausfordernde Flachstrickversorgungen“ stießen auf reges Interesse.

Ruth Leitenmaier

Ruth Leitenmaier informierte über „Ablehnungen seitens der Krankenkasse“ und wie die Versorgungskette damit umgehen sollte. Neben häufigen Ablehnungsgründen führte die Anwältin auf, wie Leistungserbringer argumentativ und vor allem mit einer fundierten Dokumentation dagegen vorgehen können.

Jonas Beuke

Welche Vorteile das Bellicon gegenüber handelsüblichen Trampolinen bietet, stellte Jonas Beuke dem gesamten Auditorium in seinem kurzweiligen Vortrag vor. „Schon wenige Minuten täglich reichen aus, den Lymphfluss anzuregen und so aktiv die Therapie des Lymphödems zu fördern“, so der Gesundheitsmanager bei Bellicon.

Isabel Garda

Den krönenden Abschluss der Veranstaltung bildete Isabel Garcia, Lipödembetroffene und
Kommunikationstrainerin. Seit Jahren ist sie ein fester Bestandteil der Ofa Seminare und konnte auch an diesem Interdisziplinären Lymphsymposium die Teilnehmenden mit ihrer Rede unterhalten. Vor allem die praktischen Tipps gegen verbale Attacken brachten ein AH-Erlebnis bei den Teilnehmenden.

Das nächste Interdisziplinäre Lymphsympsoium von Ofa ist für den 28. und 29. Juni 2024 vorgesehen.

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